Besuch auf dem Ditzinger Milchhof Gommel 17.07.2021

Erzeuger vor unserer Haustüre - Regionalität und Wertschätzung…

Unter diesem Motto stand unser Besuch am Samstag, den 17.07.2021 auf dem Milchhof Gommel in Ditzingen.

22 Interessierte trafen sich um 14.00Uhr auf dem oberen Gelände des Hofes bei der Stallung, wo um die Mittagszeit auch noch ein Kälbchen zur Welt kam. Noch wurde es von der Mutterkuh geleckt, um den Kreislauf des Neugeborenen anzuregen und mit der Nase immer wieder zum Aufstehen angestupst. Ein berührendes Bild, das nicht nur die Kinder beeindruckte.

Hier begann Michael Gommel, der auch Mitglied des OGV ist, die Führung durch seinen Familienbetrieb, den er in der 3. Generation mit seiner Frau Bianca, Hofhund Franzi, einer Melkerin, zwei Auszubildenden und einer Praktikantin führt.

Mit 30 Kühen, viel Erfahrung und unsäglicher Energie baute er den Betrieb zu einem zeitgemäßen Milchhof mit 120 Milchkühen und etlichen Kälbern aus. Um wirtschaftlich und doch artgerecht arbeiten zu können, wurde ein moderner Melkstand gebaut, dessen Technik zwar hilfreich eingesetzt wird, aber die Hände eines fachkundigen Menschen nicht ersetzt. Neue Stallungen wurden gebaut – ausgelegt mit Stroh für die Kälbchen - und ein separater Stall für die trächtigen Mutterkühe, die hier in den „Mutterschutz“ kommen und in Ruhe auf die Geburt ihres Nachwuchses warten können. Die anderen Kühe leben in einer offenen, überdachten Stallung, versehen mit Ventilatoren, die bei einer bestimmten Temperatur anspringen und den hitzeempfindlichen Kühen Erleichterung bringen. Hier können die Kühe herumlaufen und haben auch ihre Liegeplätze. Eine „Wellnessbürste“ ist frei zugängig – reinigen, massieren, Spaß haben – ganz wie es ihnen gefällt. Kraftfutter kommt aus einer Klappe, die sich für die Kühe öffnet, die besonders viel Milch geben. Dies geschieht elektronisch und passgenau. Das Hauptfutter für die Kühe wird auf 65ha Landfläche in Form von Gras, Klee und Mais selbst angebaut und zu Silage vergoren.

Was aus ihrer Milch entsteht, wie Käse und Eis, wird auf dem Hof verkauft. Auch das verarbeitete Fleisch und die Eier ihrer Hühner werden in gekühlten Verkaufsautomaten rund um die Uhr sehr appetitlich und hygienisch auf modernste Art angeboten. Freitags ergänzen frischgebackenes Bauernbrot und Hefezopf das Angebot.

Bauernhofromantik wurde im Lauf der Zeit immer mehr wegrationalisiert. Übrig bleibt ein Wirtschaftsunternehmen, das sich rechnen muss, das die Familie ernähren und die Löhne für die Arbeiter aufbringen muss. Das ist eine heikle Gratwanderung, da es ja schließlich auch um Tiere geht, mit denen man arbeitet und wirtschaftet.

Hier auf dem Milchhof von Familie Gommel hat man diesen Spagat hinbekommen. Letztendlich liegt es aber auch an uns Verbrauchern, ob wir bereit sind für wertvolle und arbeitsintensiv erzeugte Lebensmittel mehr Geld zu bezahlen. Um die Überlebenschancen unserer Bauern mitzubestimmen, sie regional zu unterstützen und ihre Arbeit mehr wertzuschätzen, sollten wir unser Einkaufsverhalten vielleicht neu überdenken.

Vielen Dank für diese aufschlussreiche Führung und ein ganz großes Dankeschön an Frau Gommel für den leckeren Kuchen, den Kaffee und die Käsekostproben, welche wir im Anschluss an die Führung bei netten Gesprächen verköstigen durften!

DW

 

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